Am 7. Tag, also genau …

…am 7. Oktober erreichen wir Lockport. Das war nochmal ein anstrengender Tag! Herrlicher Sonnenschein, aber eben kein Schatten auf dem Radweg, der den ganzen Tag auf dem Damm den Kanal begleitete. Der Weg war wieder in tollem Zustand, fein gesplittet. Leider hatten wir auch fast ständig Gegenwind, das machte es noch dazu bei dem Schotterbelag doch recht anstrengend. So waren wir am Ende eben nicht nur froh, daß wir Lockport erreicht hatten, sondern auch ziemlich k.o! Denn mein Tacho zeigte 99,1 km an. Ich glaube das ist das Maximum, was wir uns zumuten können, aber was wir aber nicht wirklich brauchen. Da war es besonders wichtig, daß wir immer wieder regelmäßig alle 15 – 20 km eine Pause einlegten. Da regenerieren die Muskeln etwas und man füllt die Energiespeicher etwas nach. Insgesamt hatte dieser Tag mal folgenden detaillierten Ablauf, ich hatte Euretwegen mal unterwegs ein paar Notizen gemacht:

  • Ich bin ca. 5.00 Uhr wach und bediene meinen Blog, mache Notizen in mein Tagebuch.
  • 6.45 Uhr gehen wir beide frühstücken, es gibt Toast, mit Marmelade und Corn flakes, Kaffee, Saft, anschließend zusammenpacken der wenigen Sachen, Toilette, auschecken und Abfahrt gegen 7.45 Uhr.
  • Erste Pause in Brockport, nach ca. 20 km, um 9.45 Uhr in einem Café mit frisch gebackenem Gebäck, 
  • Um 11.30 treffen wir Bill und Glen, zwei der seltenen Radfahrer auf dem Trail. Zunächst hatten Sie uns überholt, aber dann, nachdem sie ihren Wendepunkt erreicht hatten kamen sie uns entgegen und wir hatten eine gemeinsame 20 minütige Pause. Beide sind Rentner, ehemalige Ingenieure und machen 1, 2 mal pro Woche eine gemeinsame Radtour, wollen sich damit fit halten. Bill kannte Bremerhaven, war dort bei der Army stationiert. 
  • Übrigens interessant: beide haben kleine Rückspiegel am Helm…
  • Um 12.45 machen wir eine kurze Pause mit unserem sparsamen Vorrat aus unserem Rucksack:
  • Um 14.00 Uhr erreichen wir Medina, etwa 60 km liegen hinter uns, jetzt kommt etwas zu Trinken, ein Kaffee und ein Eis gerade recht, und tatsächlich finden wir nach mehrmaligem Fragen zu Rudy’s Diners und bekommen dort alles:
  • Und hier noch der Pausensnack :
  • Um 14.35 gehen wir die letzten 25 km an, und erreichen gegen 16.45 langsam Lockport, wir trödeln durch den Ort, der eine beeindruckende Schleusenanlage hat. Auf einem Raddampfer beobachten wir den Ausflug einer Hochzeitsgesellschaft, die gerade die Schleusen befährt, um schließlich zusammen mit den Rädern das Zimmer zu beziehen. 
  • …und nun noch das Stilleben aus dem Zimmer:
  • Wir freuen uns auf entspannte letzte 30 km bis zu den Niagarafällen, und werden dann abwägen wie es weitergehen soll. Wir halten Euch auf dem Laufenden, bleibt entspannt… Es grüßen herzlich Ruth und Roland

In Rochester…

…angekommen. Megérkeztünk Rochester-be, márcsak kevesebb mint 120 km az első célig, Niagarafall -ig.

We got to Rochester. We’re everyday impressed how considerate is everyone! Our muscles get little tired…

Das Bild des Tages bezeichne ich heute: Der Wettergott meint’s gut mit uns! The „God of weather“ means well by us.  Ha időjárás isten létezik, ő jo van velünk… (Hat István, én nem tudom, hogy ez érthető vagy nem)

Es geht noch, aber…

…ja, das ist ja die ganz zu Anfang gestellte Frage: Geht es noch? Kann man mit über 60 so eine anspruchsvolle Fahrradtour unternehmen, noch dazu durch ein ausgewiesenes Autoland: Ich kann hiermit bestätigen, es geht noch, und wir fühlen uns noch sehr gut nach dem 5. Tag auf dem Rad, wobei der Tacho bereits 397 km anzeigt. D.h. Im Umkehrschluß, auch heute waren wir am Ende über 90 km im Sattel und waren froh unser Hotel in Newark erreicht zu haben. Dann haben natürlich auch wir erst einmal die Nase voll, fallen aufs Bett, schälen uns aus den Sachen, nehmen eine Dusche oder ein Bad. Und da wir üblicherweise tagsüber kaum essen, bestenfalls irgendwo einen Kaffee nehmen und einen Apfel oder etwas Gebäck, melden sich dann umgehend der Hunger und sein Verwandter: Der Durst. Dieses Recht gestehen wir Ihnen zu und erfüllen ihre Wünsche. Details dazu werde ich aber nochmal separat gründlich beschreiben, ist aber dann doch nicht das heutige Thema, sonder demnächst einmal unter der Überschrift – das Essen!

Nun zum heutigen Tag: Der war trotz der Länge der Etappe wieder großartig. Erneut gab es erst einmal Dinge, die erstmalig, oder neu für uns waren.

  • Das Hotel, das wir gestern Abend in Syracuse etwas mühevoll erreichten, hatte kein freies Zimmer mehr…
  • Es war ein Tag ohne eine Wolke am Himmel… und entsprechend warm.
  • Wir beobachteten eine Gottesanbeterin, und viele Biberspuren.
  • Wir begegneten einem Radfahrerpärchen, das ebenfalls diesen Trail abfährt, allerdings in genau entgegengesetzter Richtung. Wir haben unsere Erfahrungen ausgetauscht.
  • Später begegneten wir Jeremy (47), bereits im Ruhestand (warum auch immer, hätte ich ihn gern gefragt, mich aber dann doch nicht getraut). Er ist zu Fuß auf dem Trail unterwegs, und hat etwa 20 Tage eingeplant.
  • Die Landschaft um uns herum wird deutlich hügeliger, und der Wald wird weniger, dafür dominieren jetzt Felder und Grünland. 
  • Wieder haben wir etwas Obst und Gemüse an einem eher abgelegenen Straßenstand gekauft. Es gab vor allem tolle Äpfel! Janet (32) die Verkäuferin, die Eigentümerin dieses Verkaufsstandes regionaler Produzenten, gehört zu den Amish-People, einer vor 200 – 250 Jahren aus Deutschland ausgewanderten speziellen Glaubensrichtung, mit recht strengen Lebensregeln. Interessant, sie sprechen zu Hause noch immer ihre alte niederdeutsche Sprache. 

Janet war überaus freundlich und aufgeschlossen, noch dazu hatte sie gerade heute ihren Geburtstag. Als sie hörte, daß wir eine Tochter in ihrem Alter haben, die bereits als Austauschschülerin in den USA war, bat sie uns unbekannterweise liebe Grüße auszurichten. Was wir hiermit getan haben. Ich hätte noch viele Fragen gehabt, insbesondere wie sie ihr Leben gestalten, da sie auf viele Annehmlichkeiten des modernen Lebens verzichten (z. B. Elektr Strom, oder Autos…) Bei aller Langsamkeit erfordert unser Zeitplan doch gewisse Disziplin.

Nach mittlerweile 5 Tagen Radtour ist es durchaus möglich ein erstes Fazit zu formulieren. Unfreundliche Menschen haben wir bisher noch nicht getroffen! Alle, wirklich alle sind ausgesprochen freundlich, hilfsbereit, und die Autos überaus rücksichtsvoll. Es ist überauseinfach ins Gespäch zu kommen, natürlich sind wir als Langstreckenradfahrer Exoten, und dann auch noch aus Europa! Nun bin ich auf morgen gespannt, noch haben wir nicht entschieden wie weit es gehen soll. Ich mache mir nun erst noch Gedanken welches das „Bild des Tages“ sein soll:


Das Bild des Tages – The picture of the Day – ist für alle Kleinen, die unsere Reise verfolgen, nämlich Melissa, Calara und Theo, und zeigt die Honigbären von Janet, the honeybears from the Amish.

Und weil ich mich so schlecht für ein Bild entscheiden kann, hier noch ein zweites, für Jeremy, der den Trail zu Fuß abläuft.

Kein Souvenir…

…zum Mitnehmen ist auf dem gestrigen Bild des Tages zu sehen:


Nem minden alom lesz igaz – Not every dream becomes true – Nicht jeder Traum muß wahr werden … Chevrolet Baujahr 1948, Angebot steht in Chittanango, direkt am canal boat museum, und das ist heute für Manne!

Pumpkin – plus Ergänzung:

… Schon mal das Bild des Tages für alle Gärtner, picture of the day  for all gardeners: Opa Günter, Al in Truman, Conrad and Ross in Australia, Marianne, Petra, Ines, Traudchen! Und auch für unsere Gartenliebhaberin Fri.

Dieser gestrige Tag erfordert noch einen Nachtrag:

There’re things, they happen first, or we’ve seen first on our trip: we see many, many turtles – because it’s marshy sometimes, and they enjoy the sun … We did as well, because we’ve seen the sun first time too, since we’ve left NY. And there have been some snakes on the trail, we went carefully. There was our first flat tire, yesterday, at km 204, exactly when we got to Rome. Ruth got a cafe at Denny’s during my repairing. We’ve seen a coyote, or a Wolf? It was huge, 300 m ahead of us, curious, but vanished quickly into the swamp. And we have seen the first boats, passing the locks. There was a first dog attack, when the trail has passed privat property. But we step on the pedal! We reached to Oneida after 85 km at the end, and we were very happy to find a place to sleep!

Das war ein langer Tag gestern. So wundert es nicht, daß wir um 21 Uhr in tiefen Schlaf versinken.Ich brauche mich dann aber auch nicht zu wundern, wenn ich nach 6 Stunden ausgeschlafen und putzmunter bin. Das macht nichts, so kann ich die wichtigen Dinge in mein Tagebuch notieren und meinen Blog bedienen. Mittlerweile haben wir nach 3 Tagen mehr als 230 km Strecke zurückgelegt. Gestern waren es wieder knapp 90 km. Das ist glaube ich unsere Grenze, denn mehr als 10 km pro Stunde sind nicht realistisch, da wir ja langsam unterwegs sein wollen und gewollte und ungeplante Stopps unsere Geschwindigkeit drosseln. Diese Stopps sind es ja auch gerade, die diese Tour so interessant und spannend machen: Infotafeln möchten gelesen werden, oder es gibt etwas besonderes zu sehen, oder wir müssen die Karte studieren, nicht immer ist der Radweg gut ausgeschildert, oder wir kommen z.B. mit dem älteren Ehepaar am Kürbisverkauf ins Gespräch. Daneben haben sie noch tolles weiteres Gemüse, vor allem herrliche Fleischtomaten, Auberginen, Wirsing- und Blumenkohl im Angebot. Aber: „Es ist schwer,“ sagen sie, „nicht wirklich viele Autos halten an.“ Wir nehmen 2 Tomaten für unser heutiges Frühstück mit. In Utica hatten wir in einer kleinen Kaffeerösterei ganz leckeren Kaffee, ja und mehrmals haben wir uns gestern auch verfahren. Darüber hinaus gab es noch andere Dinge, die wir erstmals sehen und erstmals erleben: Die Sonne, sie zeigte sich gestern erstmals seitdem wir die Räder übernommen hatten. So sehen wir, als wir lange durch sumpfiges Gebiet fahren, viele, viele Schildkröten, sie sitzen meist auf abgestorbenen und umgestürzten Bäumen in den Tümpeln neben dem Radtrail. Gefährlicher ist es da für die Schlangen, die sonnenbeschienene Passagen des Weges zum Sonnetanken nutzen. Wir versuchen vorsichtig zu fahren. Ca. 300 m vor uns auf dem Radweg taucht plötzlich ein Kojote (?)oder ein Wolf (?) auf. Genau konnten wir ihn natürlich nicht identifizieren, zumindest war er groß, neugierig und verschwand dann doch blitzartig im undurchdringlichen, sumpfigen Dickicht rechts des Weges. Das war uns nicht so ganz geheuer. Es gab an einem Grundstück die erste Hundeattacke! Da haben wir aber in die Pedalen getreten! Wir hatten den ersten Platten, zum Glück aber haben wir Ersatzreifen in unserem spärlichen Gepäck, den defekten Schlauch habe ich noch am Abend repariert. Erstmals sehen wir Boote auf dem Kanal. Mit Matt, der mit seinem Kajütboot gerade Schleuse Nummer 21 passiert kommen wir kurz ins Gespräch. Er ist aus North Carolina und fuhr bis Buffalo zu den Niagarafällen. Nun ist er auf dem Rückweg, für den er 2 Monate einplant, nicht zuletzt auch wegen der Hurrikane Saison. „Bist Du allein unterwegs?“ frage ich. „Ja…“, antwortet er. Warum ihn, und wann ihn seine chinesische oder asiatischstämmige Frau verlassen hat kann ich nicht wirklich verstehen und deuten. Erstmals hatten wir auch kein Quartier vorgebucht oder reserviert. Das ist nach 10 Stunden Radfahren schon spannend. Nochdazu wenn langsam die Sonne untergeht. Gibt es freie Zimmer und hat das Hotel grundsätzlich noch offen? Doch alles wurde gut. Im „Super 8 Inn“ in Oneida (ca. 10.000 EW) bekommen wir, wie bereits an den vergangenen Tagen ein großes Zimmer mit 2 separaten Kingsize Betten, so kann ich mit meiner heftigen Erkältung separiert von Ruth schlafen. Und auch unsere Räder finden wieder bequem im Zimmer Nachtunterschlupf. Und um die Ecke gibt es Pizza und Pasta und Salat. Für die Übernachtungen pro DZ zahlen wir übrigens hier im ländlichen Raum zwischen 60 – 80 € inclusive typisch amerikanischem Frühstück. 

Damit soll es nun wieder genug sein. Heute wollen wir nach Syracuse gelangen, das sind nur 60 km, das reicht auch, denn wir sind ja nicht auf der Flucht. Schauen wir, was es dort zu sehen und zu erleben gibt…

Sonntag, 2. Oktober

Allen Vorhersagen und allen Befürchtungen zum Trotz, bisher hat das Wetter gehalten und unsere Regensachen haben wir (bisher) nicht gebraucht. Der ausgewiesene Radweg ist variabel: Meist absteits vorhandener Straßen, entweder sehr fein geschottert, oder asphaltiert. Außer uns ist kaum jemand unterwegs. Nur in der Nähe der wenigen kleinen Orte, die wir auch nur tangieren, treffen wir mal ein paar Spaziergänger.Das hat uns gerade heute am Sonntag doch verwundert. 

Deshalb gibt es heute eher ein Stilleben als Bild des Tages. Es ist allen passionierten Radfahrern gewidmet, die Ihr unsere Reise verfolgt. Insbesondere für Anette, Christian, Thiago, Darius, Simone, Ines und Jens, Margitta, Ralfi, Ulle und Reinhard, und auch für Gitte und Karl-Heinz.

The bikes are…

… going very well! Resume of the first day: Totally different again, the bike trail is very good, chilly weather, our luggage is on the way to Truman, we had a short rest at Sarah’s new bakery store, after 38 miles we got to Amsterdam…

Die Fahrräder… fahren sich sehr gut! Zum ersten Tag gibt es folgendes anzumerken: Der Versand unserer Koffer hat heute früh problemlos geklappt, Punkt 10 Uhr sind wir gestartet, wieder ist alles ganz anders, zuerst nieselt es, es bleibt kühl, auf dem Radweg sind wir nahezu allein unterwegs, nur sehr viele Streifenhörnchen sind aktiv, er führt entlang des Mohawk Flusses, später dann entlang des Erie Kanals, kurze Mittagpause hatten wir in Schenectady in Sarah’s ganz frisch eröffneten Café, unser Tagesziel war Amsterdam (NY) nach ca. 61 km.

A kerékpárok … nagyon jók! Az utazás megint teljesen valtozott, most kerékpárral, es lassan megyünk. Hűvös az idő, de nincs szel, es majdnem egyedül vagyunk a kerékpár útján. Sarah három nap elott megnyitott kavezojaban pihentunk út közben, 61 km után Amsterdamba érkeztünk. 

The picture of the day – Das Bild des Tages – A nap képe: Alles Gute für Sarah Rhoades(28) in Schenectady mit ihrem neuen, vor 3 Tagen eröffneten Café “ Sprinkleista“!