Der letzte Tag auf dem Rad

Ich weiß nicht wie es uns ergangen wäre, auf unserer Tour, in diesen mehr als 3Wochen, wenn uns dieses Mißgeschick bereits am ersten oder zweiten Tag passiert wäre. Montagmittag, um 13.30 Uhr, da waren wir bereits 5 Stunden unterwegs, doch hatten wir erst 25 km zurückgelegt und nach dem 5. Reifenwechsel das Pannenproblem schließlich gelöst…

Es entwickelte sich zu einem ernsten Härtetest am letzten Tag, dieser platte Reifen an Ruth’s Hinterrad. Kaum hatten wir Mankato verlassen, noch dazu nachdem wir fast 3 Wochen ohne ein Probleme gefahren waren, da war die Luft ‚raus. Ein Reifenwechsel an meinem Rad war innerhalb von 15 min gelöst. Der Mantel an Ruth’s Rad war da erheblich widerspenstiger. Nach dem ersten Wechsel zeigte sich, der Ersatzschlauch ist ebenfalls nicht dicht. Ich konnte und mußte also beide Schläuche reparieren, denn die einzige Fahrradwerkstatt in Mankato hat am Montag geschlossen. Das kann nicht gelingen, am Rande eines Highways, da ist es laut und zugig, doch – zum Glück gab es gerade an dieser Stelle eine Tankstelle, und ich konnte den Reifen auf der Toilette (!) im dortigen Waschbecken prüfen und schließlich notdürftig flicken. Und gleich nachdem alles montiert war auch gleich prall aufpumpen. Das reichte jedoch nur bis zu Randy, so ca. 10 km weiter am Weg. Er schraubt an alten Autos, und war sofort sehr hilfsbereit. Mit ihm habe ich dann den ebenfalls bereits geflickten 2. Ersatzschlauch montiert, erneut aufgepumpt, und wieder reichte es für weitere 10 km. Damit kamen wir bis nach Lake Crystal, dort gab es endlich einen typischen Landhandel auch mit passenden neuen Ersatzreifen. Den habe ich dann dort aufgezogen. Da war es aber schon 13.30 Uhr und wir hatten erst die schon erwähnten vielleicht  25 km in 5 Stunden seit Mankato zurückgelegt. Wow! Dazu kein Picknick, kein Kaffee, keinen Snack! Und trotzdem hieß es nun aber erst mal in die Pedalen treten! Noch hatten wir rund 50 km bis nach Truman vor uns. Und eigentlich hatten wir uns für 2 Uhr Nachmittag angekündigt! Auf halbem Weg lag zum Glück Madelia, da gab es endlich einen Kaffee und ein paar Waffeln für den leeren Magen. Gerade rechtzeitig. Im Supermarkt des Ortes gab es noch ein paar Kleinigkeiten für die Kinder. Für die freundliche Verkäuferin und einen alten Farmer, der ebenfalls gerade beim Einkauf war, waren wir natürlich eine seltene und spannende Abwechslung. Gern hätten Sie uns noch weiter ausgefragt und von sich erzählt (seine deutschen Wurzeln liegen in Grimmen). Doch uns drängte es zum Aufbruch. Dann zählten wir die restlichen Kilometer, freuten uns als am Horizont der Wasserturm von Truman auftauchte und waren schließlich froh, als wir das abgelegene Gehöft von Cathy und Al und ihren Kindern erreichten. Cathy und LJ standen an der Einfahrt und winkten uns bereits lange entgegen und dann lagen wir uns schließlich in den Armen.

In meinem Rücken befand sich der 4-spurige Highway

Und hier noch das angekündigte Bild vom Vortag, für die Sielower Footballfans aus der Sportbar von Madison Lake. Die Stimmung blieb wohl ziemlich am Boden, denn die Lokalmatadoren der Twin Cities Vikings mußten schließlich in Philadelphia ihre  erste Niederlage quittieren. Damit alle einen richtigen Blick haben, waren wie es so üblich ist, insgesamt 5 TV-Geräte installiert.

7 Gedanken zu „Der letzte Tag auf dem Rad“

  1. Hahaha…das kommt mir irgendwie bekannt vor…vor vielen Jahren hatten wir ein aehnliches Schicksal mal mit dem Motorrad erlebt…da ist man froh,wenn man am Ziel endlich ankommt….schön für euch.dass ihr alles gemeistert habt…

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