Letzte Bilder auf dem Weg nach Hause…

Die ‚Elite‘ von Truman trifft sich am Morgen bei Casey’s, Tankstelle, Cafe… das sind Rentner, Farmer, örtli. Angestellte
LJ bereit zur Schule
Auf dem Weg zum Flugplatz haben wir noch einen kurzen Halt bei Wayne und Maraide
Guten Heimflug wünschen Cath und Al.
Der Kauf und Wiederverkauf  der Räder hat sich als die günstigste Lösung erwiesen. So haben wir letztlich nur rund 500 € je Rad bezahlt. Für 4 Wochen Benutzung und da waren wir recht froh, daß wir sie am Ende wieder gut veräußern konnten. Und mehr als 250 $ konnten wir nicht erwarten. Insgesamt waren wir mit ihnen 1478 km oder 912 Meilen unterwegs. Und das an 18 Tagen, 8 Tage auf dem Erie Canal Trail, dann 4 Tage um Michigan zu durchqueren, und noch einmal 7 Tage entlang des Mississippi Flusses, bzw durch Minnesota. 3 Tage pausierten wir in Niagarafalls und Toronto, schließlich fuhren wir mit dem Zug nach Windsor, 2Tage benötigten wir für die Überquerung des Lake Michigan und unseren Besuch in Milwaukee, das sind also Tage an denen  wir nicht mit dem Rad fuhren.Am Ende waren wir doch erstaunt über die Radwege in den USA. Das es erstens so perfektgepflegte Wege abseits der Straßen überhaupt gab, und zweitens dass Großstädte wieMilwaukee oder Minneapolisa über ein so gut existierendes Radwegenetz überhaupt verfügen. Dabei waren mindestens 2/3 der Wege asphaltiert, und etwa 1/3 gesplittet. Die Durchfahrt durch größere Orte war mitunter etwas schlecht nachvollziehbar, da waren wir froh, daß wir das IPad als Hilfsmittel hatten. Anentscheidenden Stellen fehlte mitunter eine bessere, eine besser markierte Wegführung. Bei unserem Gepäck hatten wir uns stark eingeschränkt. Eigentlich gab es nichts überflüssiges. Jeder hatte 2 x Unterwäsche dabei, mehrere aufeinander abgestimmte Oberteile, mit kurzem und langem Arm, die man auch übereinander ziehen konnte. Falls es kalt war, da hatten wir Handschuhe (Radlerhandschuhe) bei, diese reichten mir bei Frost nicht, da habe ich mir einfach ein paar Fließfausthandschuhe nachgekauft, wie auch ein langärmliges Shirt zum Unterziehen. Zusammen hatten wir eine Waschtasche, da war alles drin was wir brauchten, vom Rasierer bis Ohrstäbchen, meine elektr. Zahnbürste, Sonnencreme, ein paar wenige Medikamente. Der Akku meiner Phillips Zahnbürste hat übrigens mehr als 3 Wochen durchgehalten! Jeder hatte 2 Paar Schuhe dabei, ein Paar Turnschuhe zum Radfahren, ein zweites Paar für den Abend. Ähnlich verhielt es sich mit den Hosen, neben den kurzen und langen Radlerhosen hatten wir jeweils noch eine ‚gute‘ Abendhose mit. Das war in Amerika nicht wirklich nötig. Aber wir hatten ausreichende Regensachen bei, die wir noch überziehen konnten. Alle Sachen ließen sich bequem in unseren kleinen Rucksäcken verstauen, sowie in den beiden Packtaschen an meinem Fahrrad. Es gab eine ganz kleine Auswahl an Werkzeug und zwei Ersatzschläuche, sowie Flickzeug. Einen ernsthaften Schaden hätte ich sicherlich nicht selbst reparieren können. Aber wir hatten ja Glück. Unsere Quartiere wählten wir immer erst als wir uns über die Route klar waren, auch wohin wir gelangen können. Meist also am Abend davor, oder am zeitigen Morgen, bevor wir zum Frühstück gingen. Ganz selten auch mal erst im Laufe des Tages. Nur 2 x hatten wir ganz auf Reservierung verzichtet, und prompt standen wir einmal vor völlig ausverkauftem Haus. Das war nach 80 km, abends um 17.00 Uhr nicht besonders prickelnd und ich habe es dann zukünftig vermieden, ohne entsprechende Reservierung früh loszufahren. Die Hotelkosten pendelten meist zwischen 70 bis 90 $ fürs Zimmer ,inkl. spartanischem amerikanischen Frühstück. Für die Bezahlung reicht eine Kreditkarte, auch in den sonstigen Geschäften oder Restaurants. Bargeld habe ich mit der EC Karte immer mal gezogen, sei es für einen Kaffee, oder die Waschautomaten, mal ein Museum oder auch ein Souvenier. Das hat nicht überall und auf Anhieb geklappt. So viele freundliche und hilfsbereite Menschen haben wir selten auf einer Reise getroffen. Es mag auch durchaus daran gelegen haben, dass wir für amerikanische Verhältnisse eine fast schon exotische, extravagante Tour unternommen hatten und wir auch mittlerweile recht gut englisch sprachen. Bleibt die Frage, müssen wir das nochmals machen? Wir wissen nicht , wie groß die Unruhe um uns herum war. Cathy war schon etwas besorgt, ob wir nicht an ’schlechte‘ Menschen geraten. Diese Gefahr ist eher bei größeren Städten gegeben. Chicago haben wir so vermieden. Das war aber wohl Zufall. Es gäbe schon Regionen die mich reizen würden, in Utah, oder Arizona, zu den großen Nationalparks, oder entlang der amerikanischen Westküste? Vielleicht schauen wir aber in 2 oder 3 Jahren mal ob es weitere Wege in Michigan, Wisconsin oder Minnesota gibt? Warum nicht, vielleicht gibt es sogar mal ein verändertes Team, oder vergrößertes Team dafür? Lassen wir uns also überraschen…

Doch nun lassen wir doch auch mal Ruth zu Wort kommen:

Es war einfach, mich für diese Reise zu ‚kapern‘. Wer hätte schon eine Atlantiküberquerung mit dem Schiff, besonders mit der Queen Mary 2 ausgeschlagen? Zugegeben, meine Anfälligkeit Seekrank zu werden hat mir zu denken gegeben. Aber nur kurz. Ausgerüstet mit  allen Medikamenten, was Apotheken so hergeben wuchs die Vorfreude. Kein Gedanke an die bevorstehende Radtour. Erst als mein linker mittlerer Zeh ständig schmerzte, und sich mein Knie immer öfter meldete, kamen Bedenken. Aber immer hatte ich im Hinterkopf, wenn etwas schief geht – I will call Al, je will pick me up… !

Die Schiffsreise mit Cunard war etwas ganz besonderes. Die tollen Kabinen, das riesige, gerade überholte Schiff, wahrlich eine Queen der Meere. Wir haben die Zeit genossen – das Entertainment an Bord, die phantastische Verpflegung, unsere Gesellschaft zum Dinner – einfach alles.

New York – Sehnsuchtsort vieler, hat uns beeindruckt, vor allem Ellis Island, aber auch das Konzert der New Yorker Philharmoniker, Ground Zero, die Skyscraper… Eine Stadt, die wahrlich nie schläft. Dann wurde es ernst, immer mit Al im Hinterkopf. Ich hätte in Amerika nicht diese Fahrradtrails erwartet, die wir vorfanden. Auch nicht diese teilweise unberührte Natur. Und erstaunlicherweise hatten weder Zeh noch Knie etwas gegen das Radfahren. Da Roland ein sehr geselliger und aufgeschlossener Typ ist fanden wir immer und überall Zugang zu den Menschen, die immer interessiert an uns und unserer Tour waren. Es war eine tolle Reise mit vielen, teils unerwarteten Begegnungen, die uns unvergesslich bleibt. Letztendlich Truman mit dem Rad zu erreichen hätte ich nicht erwartet. Eine lange Tour um Cathy, Al, Amber, LJ und Clara zu erreichen und mit ihnen die letzten Urlaubs-Tage zu verbringen. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, wenn sie uns zu Fri’s Hochzeit besuchen. Doch nun geht’s erst mal nach Hause…

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